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Kommentar: Ich bin dafür

Von: Verena Bentele, VdK-Präsidentin

Viele Menschen meckern und schimpfen gerade. Über das Wetter, über die Preise. Und besonders gerne über „die Politik“. Die ist an allem schuld, notfalls auch am schlechten Wetter. Doch diese Dagegen-Haltung bringt uns nicht weiter.

Das Portraitfoto zeigt Verena Bentele vor blauem Hintergrund, sie lacht in die Kamera
Bildnachweis: Susie Knoll © VdK / Susie Knoll

Ich bin überzeugt, wir fahren besser mit einem Dafür-Sein. Für die Demokratie, für ein gutes Miteinander. Und ich bin froh, dass sich in Deutschland gerade sehr viele Menschen die Wintermüdigkeit aus den Knochen schütteln und überall im Land entschlossen Zeichen setzen. Das ist angesichts des Erstarkens rechtsextremer Kräfte und kruder nationalstolzer Theorien auch wirklich notwendig.

Ich selbst war Teil des „Lichtermeers“ auf der Münchner Theresienwiese. Hunderttausende schickten ihre Taschenlampenlichter in den dunklen Februarhimmel. Sie standen zusammen für die Werte, die wirklich zählen. Sie zeigten, dass Mitmenschlichkeit und Solidarität nicht ausgedient haben.

Auf Veranstaltungen in Berlin, München, Hamburg, Dresden und anderswo wird nicht der Sturz der Regierung gefordert, sondern der Erhalt der demokratischen und gesellschaftlichen Vielfalt. Das heißt nicht, dass alle, die auf diese Demonstrationen gehen, mit allem einverstanden sind, was „die da oben in der Regierung“ machen.

Den prüfenden Blick auf das Handeln der politisch Verantwortlichen geben wir natürlich auch beim VdK nicht auf. Daraus kann berechtigte Kritik werden, aber niemals Häme und Hass.

Demokratie ist etwas Lebendiges. Sie liegt in der Verantwortung jeder und jedes Einzelnen. Das ist mir in den letzten Wochen wieder richtig bewusst geworden. Zum Glück bin ich in guter Gesellschaft. Denn der Sozialverband VdK bekennt sich ohne Wenn und Aber zum Grundgesetz. Hetze und Ausgrenzung haben bei uns keinen Platz. Wir nehmen den Auftrag der VdK- Gründungsmütter und -väter sehr ernst. Der Nationalsozialismus hat Deutschland und die Welt fast zerstört. So etwas darf nie wieder geschehen. Wir wollen eine menschliche Zukunft. Ich danke allen VdK-Mitgliedern, die sich dafür einsetzen.